Lieblingsplätze im Salzburger Land

Lieblingsplätze im Salzburger Land

Autorin Franziska Lipp zeigt uns die schönsten Orte in Salzburg

5 Min.

© Lipp

Hoch hinaus auf die Berge, in wunderschöne Täler und ins kulturelle Treiben der Mozartstadt – die Salzburger Autorin Franziska Lipp zeigt uns ausgewählte Lieblingsplätze im Salzburger Land.

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN:

Yoga: Herz über Kopf

Warum Rhodos immer eine Reise wert ist

Herbst in Kitzbühel

Wasserspektakel À LA HOLLYWOOD

Ganz ehrlich: George Lucas und Peter Jackson könnten das nicht besser. Ach was! Wahrscheinlich wären die Hollywood-Regisseure neidisch auf das, was die Großarler Ache in Tausenden von Jahren geschafft hat: eine fast 300 Meter tiefe Schlucht zu bilden, die nicht nur zu den größten und schönsten der Alpen zählt, sondern auch ganz ungefährlich mit Kindern – ähnlich einer künstlichen Erlebniswelt – erwandert werden kann.

Lieblingsplätze im Salzburger Land
© Lipp

Los geht’s am unteren Ende der Klamm: Schon von weitem hört man die Wassermassen rauschen. Leiser wird die Geräuschkulisse in der nächsten Stunde nicht: So lange dauert der Weg zum Schleierfall und wieder zurück. Doch das Tosen gehört zum Spektakel, ebenso wie der Sprühregen, die überhängenden Wände und die Engstellen. Das Wasser schimmert in schönsten Grün-Türkis-Tönen, massive Baumstämme haben sich zwischen Steinblöcken verkeilt wie Zahnstocher. Bizarre Felsformationen erinnern an Löwen oder Stierköpfe und sehen aus wie Pappmaché: Grandios inszeniert mit tosender Gischt, in den Himmel ragenden Wänden und Hinweisschildern „Gruppenbildungen auf den Brücken vermeiden“.

Neuer architektonischer Höhepunkt der Klamm ist die „Helix“: Die Wendeltreppe aus Corten-Stahl ragt bis zu 30 Meter in die Tiefe und eröffnet ein spektakuläres Erlebnis zwischen Fels und Wasser.

„Kleines Skandinavien“ DER OSTALPEN

Der 1.768 Meter hohe Rossbrand wird in Werbebroschüren als „wahrscheinlich schönster Aussichtsberg der Ostalpen“ beschrieben und ist gerade an schönen Tagen sehr beliebt. Der langgezogene Rücken, der in früheren Zeiten als Weidefläche für Pferde genutzt wurde, bietet einen fantastischen Rundblick. Scheinbar auf Augenhöhe begegnet man dem kantigen Dachsteinmassiv mit dem Gosaukamm und der Bischofsmütze. Ebenfalls ganz nah erscheinen der Hochkönig und das Tennengebirge. Weiter in der Ferne leuchten die Niederen Tauern sowie die Hohen Tauern mit den höchsten Bergen Österreichs.

In Richtung Norden verweisen die Gipfel der Osthorngruppe auf die Ausläufer der Voralpen und der markante Gaisberg auf die Lage der Stadt Salzburg. Auf der Rossbrandstraße kommen auch motorisierte Ausflügler:innen und Familien ganz leicht auf den Gipfel. Der neue „Filz & Moor“-Naturerlebnispfad lädt große und kleine Entdecker:innen dazu ein, die Fauna und Flora rund um den Gipfel zu erforschen.

Mozart (she/her) St. Gilgen am Wolfgangsee

Maria Anna Walburga Ignatia Mozart wurde im Sommer 1751 in Salzburg geboren. Viereinhalb Jahre später erblickte ihr Bruder das Licht der Welt, und die Geschichte nahm ihren Lauf. Wolfgang Amadeus Mozart wurde einer der berühmtesten Komponisten aller Zeiten, das „Nannerl“ war und blieb seine ältere Schwester. Dabei erhielt das Mädchen mit sieben Jahren seinen ersten Klavierunterricht und galt als ebenso musikalisch begabt.

Die Geschwister wurden von Vater Leopold an Europas Höfen als „Wunderkinder aus Salzburg“ vorgestellt. Mit 17 Jahren endete für das Mädchen der Status als Wunderkind: Fortan zog der Bruder abwechselnd mit Mutter oder Vater alleine weiter. Nannerl blieb in Salzburg, kümmerte sich nach dem Tod der Mutter um den Haushalt und gab Klavierunterricht. Mit 33 Jahren heiratete sie Johann Baptist Franz von Berchtold zu Sonnenburg und übersiedelte nach St. Gilgen – dem Geburtsort ihrer Mutter. Fortan musste sie – eine der besten Pianistinnen ihrer Zeit – auf das kulturelle Leben der Residenzstadt verzichten und sich der „Patchwork“-Familie widmen.

Gewohnt wurde im Pflegegericht, das 1720 von Nannerls Großvater erbaut worden war. Heute erinnert hier ein kleines, aber umso feineres Museum an die Musikerin, deren Kompositionen auch vom Bruder gelobt wurden, aber nicht erhalten geblieben sind. Drei Räume mit Briefen, Gemälden und Objekten sowie ein Film widmen sich ihrem Leben und Werk. 

Erste Reihe fußfrei
Gipfelwelt 3000

 Das Kitzsteinhorn ist der nördlichste Gletscher der Hohen Tauern, und es bedarf keiner einzigen Schweißperle, um ihn im Sturm zu erobern. Die 3K K-onnection überwindet vom Ortszentrum Kaprun aufs Kitzsteinhorn zwölf Kilometer und 2.261 Höhenmeter.

Lieblingsplätze im Salzburger Land
© Lipp


32 Design- und zwei rundum verglaste Explorer-Gondeln garantieren ein fantastisches 360-Grad-Panorama und imponierende Tiefblicke. Von der Panoramaplattform „Top of Salzburg“ öffnet sich der Blick auf die umliegenden Dreitausender bis hin zum Zeller See. Paris ist 790 Kilometer weit entfernt, der Nordpol 4.470 Kilometer und direkt vor einem glitzert die verschneite Schulter des Großvenedigers.

Ein beeindruckendes Erlebnis ist die kurze Wanderung durch die rund 360 Meter lange Nationalpark Gallery. Dieser Stollen führt einmal quer durch den Berg und mündet in eine weitere Panoramaplattform, die sich geografisch bereits im Nationalpark Hohe Tauern befindet, dem größten Naturschutzgebiet der Alpen. Und die Krönung? Natürlich der Blick auf den höchsten Berg Österreichs, den Großglockner.

Zum Nachlesen

Lieblingsplätze im Salzburger Land
© Lipp

Lieblingsplätze im Salzburger Land
Franziska Lipp
GMEINER-Verlag
192 Seiten, 14 x 21 cm, Paperback, 85 farb. Abb.
Preis € 18, 50,–
ISBN: 978-3-8392-0386-6

MEHR ÜBER DIE AUTORIN DIESES BEITRAGS

Elisabeth Trauner
© Privat

Elisabeth Trauner ist Redakteurin von Unser SALZBURG und mit Stift, Block und Herz immer zur Stelle, wenn Menschen spannende Geschichten zu erzählen haben. Sie hört Podcasts, braucht Krimis und True Crime-Dokus zum Einschlafen und probiert gerne neue Kochrezepte aus, die aber meistens komplett schief gehen.

Abo

Wählen Sie Ihr persönliches Abo! Gerne können Sie das Abo auch verschenken.