
© Fort Kniepass/Kathringollacknerfotografie
Kultur, Action und regionale Kulinarik machen das Fort Kniepass zum idealen Ausflugsziel für Einheimische und Gäste.
Vom Grenzposten „Chniepoz“ zum Fort Kniepass
Mit der Eröffnung als Fort Kniepass am Freitag, 27. Juni 2025, schlägt der historische Grenzposten im Salzburger Saalachtal ein neues Kapitel in seiner bewegten Geschichte auf. Elisabeth Schratl, Verwalterin von Fort Kniepass, betont: „Es ist mir eine große Freude und Ehre, diese neue Liegenschaft der Salzburger Burgen und Schlösser zu eröffnen und das geschichtsträchtige Fort Kniepass in Zukunft zu einem Ort der Begegnung und des Erlebens zu machen. Mit unserem ganzjährigen Angebot aus Kultur, Action und Kulinarik schaffen wir nicht nur ein vielseitiges Besuchserlebnis, sondern wollen den Standort auch aktiv weiterentwickeln. In diesem Zusammenhang freuen wir uns auf vielfältige Veranstaltungen – von Theateraufführungen und Konzerten bis hin zu Familienfesten und Workshops.“
Zentrale Rolle in der Region
Im Jahr 1350 wurde der „Chniepoz“, der als befestigter Grenzposten eine zentrale Rolle in der Region spielte, erstmals urkundlich erwähnt. 1613 ließ Erzbischof Markus Sittikus die Talenge entlang der Saalach durch Felssprengungen verbreitern. Während des Dreißigjährigen Krieges baute Erzbischof Paris Lodron die Festung 1621 weiter aus. Dank des Fehlens von Kampfhandlungen blieb sie weitgehend im Originalzustand erhalten und diente später als Repräsentationsgebäude und Schützenstation.

2023-2025: Ein neues touristisches Ausflugsziel entsteht
Im Oktober 2023 wurde mit den Bauarbeiten rund um die historische Festung Kniepass begonnen. Behutsam wurde die alte Festungsanlage mit Tor- und Mannschaftshaus saniert, die alte Ausfallspforte wieder aktiviert. Nun öffnet das revitalisierte Gemäuer unter dem Namen Fort Kniepass als neues touristisches Highlight in der Region seine Tore. Planung und Umsetzung des Projekts lagen in der Hand der Salzburger Burgen und Schlösser, die auch die Festung Hohensalzburg, die Burg Hohenwerfen, die Burg Mauterndorf und zudem das Fort Kniepass betreiben, erhalten und weiterentwickeln.
Maximilian Brunner, Geschäftsführer der Salzburger Burgen und Schlösser, betont: „Unser Ziel war es, die im Landesbesitz befindliche, bislang der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Festung sichtbar und außerdem erlebbar zu machen. Für das neue Talgebäude, das als Besucherzentrum, Ziel der Rutsche, Gastronomie und Shop fungiert, war daher die Lage, sowie eine moderne, aber zum Ort passende Architektur wichtig. Auch der sehr gut frequentierte Tauernradweg wurde zudem an dieser Stelle mit einer sicheren und großzügigen Unterführung erheblich verbessert.“
Auch LHStv. Stefan Schnöll unterstreicht in seiner Funktion als Landesrat für Tourismus: „Im Saalachtal ist mit Fort Kniepass ein einzigartiger Ort entstanden, der Geschichte, Abenteuer, Begegnung und Nervenkitzel auf eindrucksvolle Weise miteinander verbindet. Es steht zudem exemplarisch für die touristische Innovation, mit der in Salzburg regionale Identität und kulturelle Vielfalt miteinander verknüpft werden.
Die Region hat damit nicht nur ein neues und attraktives Ausflugsziel gewonnen, sondern auch einen lebendigen Treffpunkt. Egal, ob bei einer spannenden Reise durch die Vergangenheit, den Einblick in die Grenzen der Vergangenheit und der Gegenwart, beim gemütlichen Beisammensein im Besucherzentrum oder beim Adrenalinkick auf der längsten Röhren-Rutsche der Alpen: Hier ist für jeden etwas dabei – Erwachsene, Kinder und Familien finden hier einen Ort zum Staunen, Entdecken und gemeinsamen Erleben.“
Im Kultur- und Erlebnisbereich wird zum Start mit rund 65.000 Zutritten pro Jahr gerechnet. Die Kosten für die Revitalisierung von Fort Kniepass inkl. Wegebau, Parkplätzen, Ausstellung und Errichtung des neuen, modernen Besucherzentrums samt Gastronomie, betrugen rund fünfzehn Millionen Euro. Die private Investition des Rutschenbetreibers Thomas Reisenhofer beträgt zusätzlich rund 800.000 Euro.
Erlebnisweg KniePASS: Spannendes & Historisches zum Thema Grenzen
Im 14. Jahrhundert war Fort Kniepass ein Grenzposten auf dem Weg zwischen Österreich und Deutschland. Nicht zuletzt aus diesem Grund beschäftigen sich der Erlebnisweg KniePASS, der die ca. 55 Höhenmeter vom Tal hinauf auf die Befestigungsanlage von Fort Kniepass überwindet, mit dem Thema „Grenzen“. Ausgestattet mit dem Booklet – dem „KniePASS“ – durchwandern die Besucher beim Aufstieg auf die Befestigungsanlage zwölf Stationen. An diesen werden die verschiedenen Arten von Grenzen thematisiert und Geschichte zum Thema Grenzen nähergebracht. Erwachsene, Jugendliche und Kinder haben dabei Gelegenheit, sich auch mit ihren eigenen Grenzen auseinanderzusetzen.
Für Kinder gibt es ein spezielles Spielangebot, bei dem sie in ihrem „KniePASS“ Felsbilder sammeln und Rätsel lösen. Am Ende des Weges, der insgesamt ca. eine bis eineinhalb Stunden in Anspruch nimmt, wenn man alle Stationen „durchspielt“, sind die Besucher dazu eingeladen, ihren persönlichen „KniePASS“ auszuwerten und zu erfahren, wie sie selbst mit Grenzen umgehen. Der Erlebnisweg KniePASS ist eine fesselnde Mischung aus Kultur, Reflexion und Abenteuer – ein Erlebnis für die ganze Familie. Oben angekommen in der historischen Befestigungsanlage tauchen die Besucher:innen in die Geschichte des Kniepass ein.
HG Merz, Ausstellungsgestalter und Konzeptionist, betont: „Das Fort Kniepass ist Geschichte zum Angreifen und das gleich doppelt: Als historischer Ort gibt sie geschichtlichen Ereignissen einen konkreten Rahmen. Darüber hinaus laden die Stationen am Erlebnispfad, die als künstlerische Objekte von Grenzen erzählen, die trennen, irritieren, überwunden oder ignoriert werden wollen, zur spielerischen Erschließung der Grenz-Themen ein. Wie z.B. die natürliche Barriere der Alpen, die Grenzen in der Flora, die Tiere als Grenzgänger, die Schmuggler, die Wilderer und natürlich auch Ausgrenzung, Armutsgrenze und Sprachgrenzen. Im Gehen und Sehen werden die Themen auf unterhaltsame Weise interaktiv vermittelt.“
Die ACTION/Rutsche – längste & höchste Röhrenrutsche der Alpen
Auf alle Abenteuerlustigen, die den Weg hinunter ins Tal nicht zu Fuß zurücklegen möchten, wartet ab sofort ein absoluter Adrenalinkick: Nämlich die mit 150 Metern längste und mit 56 Höhenmetern höchste Röhren-Trockenrutsche der Alpen! Spektakulär schlängelt sie sich von der historischen Festung hinunter ins Tal und bietet ein einzigartiges Erlebnis für Jung und Alt: In bequemen Filz-Sitzsäcken geht es auf der Rutsche mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 35 km/h zuerst durch einen horizontalen Kreisel, bevor die rasante Rutschpartie im Indoor-Spielplatz des Besucherzentrums endet. Für zusätzliche Spannung sorgen spezielle Licht- und Soundeffekte sowie eine Zeitnehmung in der Rutsche. Geeignet ist die Rutsche zudem für Kinder ab einer Mindestkörpergröße von 130 Zentimetern. Die Rutsche kann außerdem bei jeder Witterung benützt werden.

Das neue Besucherzentrum: Mit Kulinarik, Indoor-Spielplatz & Shop
Das kulinarische Highlight von Fort Kniepass ist das Restaurant „Fort Kulinarik“. Eva Schevers und Thomas Hollaus, die beiden engagierten Gastgeber, servieren hier Spezialitäten aus hochwertigen regionalen Produkten. Diese Vielfalt der regionalen Küche genießen Gäste im modernen, hellen und freundlichen Ambiente mit 80 Sitzplätzen und können gleichzeitig nachhaltige Produkte im Take-away-Bereich oder im Shop mitnehmen – perfekt für alle, die den Geschmack der Region auch zu Hause erleben möchten. Bei schönem Wetter lädt der Gastgarten zudem mit seinem Spielplatz zum Verweilen unter freiem Himmel ein – der ideale Ort für eine entspannte Auszeit und eine gesunde Rast.
Das Besucherzentrum hat außerdem einen 80m² großen Indoor-Spielplatz: Mit einer großen Felsformation, Netzen, einer aufregenden Rutsche, einer Kugelbahn und Bauelementen bietet der Spielbereich jede Menge Spaß und Action. Während die Erwachsenen einen Kaffee trinken, toben sich die Kinder beim Bauen, Balancieren und Klettern aus und testen dabei ihre Geschicklichkeit und Kreativität.
Fermentationszentrum ab Herbst 2025
Ein zukunftsweisendes kulinarisches Projekt, das im Rahmen des Besucherzentrums realisiert wird, ist zudem das Fermentationszentrum. Hier werden nicht nur köstliche, fermentierte Produkte, sondern ab Herbst 2025 auch ein umfassendes Workshopprogramm angeboten.
„Interessierte sollen hier nicht nur Einblicke in die Fermentationstechniken bekommen, sondern auch das Bewusstsein für gesunde, nachhaltige Ernährung entdecken“, so Karin Buchart, Ernährungswissenschafterin und Fermentationsexpertin, die das Angebot gemeinsam mit den Gastronomen auf Fort Kniepass entwickelt.
Auf diese Weise soll das „Fort Kulinarik“ nicht nur ein lohnender kulinarischer Stopp für Ausflugsgäste, sondern auch ein Treffpunkt für die einheimische Bevölkerung werden.
Die Freiluftarena: Für Grenzen verbindende Veranstaltungen in mittelalterlichen Mauern
Eine weitere Neuerung auf Fort Kniepass ist die Freiluftarena, die nun mit einer Bühne und moderner Technik ausgestattet wurde. „Ab sofort können hier bis zu 500 Besucher:innen bei Konzerten, Theateraufführungen, Shows und Präsentationen unvergessliche Momente erleben. Einen aktuellen Überblick über alle Veranstaltungen mit den genauen Terminen finden Sie auf der Webseite www.fort-kniepass.at.
Angebote für Schulklassen & Gruppen: Machen Spaß und Sinn
Fort Kniepass ist aber nicht nur das perfekte Ausflugsziel für Individual-Gäste, sondern auch ein ideales Ziel für Schulklassen und andere Gruppen. Neben dem Erlebnisweg KniePASS und natürlich den historischen Mauern selbst machen verschiedene Themen- und Schwerpunktführungen für Schulklassen und Gruppen das Fort-Erlebnis noch intensiver: Bei der Führung „Wir erobern den Kniepass!“ gehen Schulklassen oder Kindergruppen gemeinsamauf Entdeckungsreise durch die Geheimnisse der historischen Mauern. Zum Abschluss geht´s dann in rasantem Tempo über die Rutsche talwärts. In der speziellen Gruppenführung für Erwachsene dreht sich zudem alles um die Frage: „Was ist ein FORT?“
Noch ein Pluspunkt für Gruppen, Schulklassen und alle anderen Besucher, den Verkehrslandesrat Stefan Schnöll hervorhebt: „Fort Kniepass ist mit allen Verkehrsmitteln ideal erreichbar, egal ob mit dem Fahrrad über den Tauernradweg, mit dem Auto oder mit dem Bus und der Haltestelle direkt vor der Tür.“
Öffnungszeiten 2025
KULTUR/Erlebnisweg
Juni, September, Oktober 10:00 bis 17:00 Uhr, Ruhetag: Mittwoch
Juli, August 09:00 bis 18:00 Uhr, Ruhetag: Mittwoch
8.12. bis Ostermontag 10:00 bis 16:00 Uhr, Ruhetag: Mittwoch
ACTION/Rutsche
Juni, September, Oktober 10:00 bis 18:00 Uhr, Ruhetag: Mittwoch
Juli, August 09:00 bis 18:00 Uhr, Ruhetag: Mittwoch
8.12. bis Ostermontag 10:00 bis 18:00 Uhr, Ruhetag: Mittwoch
Dienstag + Donnerstag: 10:00 bis 20:00 Uhr
KULINARIK/Restaurant und Shop
Juni, September, Oktober 09:00 bis 18:00 Uhr, Ruhetag: Mittwoch
Juli, August 09:00 bis 18:00 Uhr, Ruhetag: Mittwoch
8.12. bis Ostermontag 09:00 bis 18:00 Uhr, Ruhetag: Mittwoch
Alle weiteren Infos unter: www.salzburg-burgen.at
MEHR ÜBER DIE AUTORIN DIESES BEITRAGS

Elisabeth Trauner ist Redakteurin bei Unser SALZBURG und mit Stift, Block und Herz immer zur Stelle, wenn Menschen spannende Geschichten zu erzählen haben. Sie hört Podcasts, braucht Krimis und True Crime-Dokus zum Einschlafen und probiert gerne neue Kochrezepte aus, die aber meistens komplett schief gehen.