Osterzeit ist Brauchtumszeit

Salzburger Bräuche und Traditionen zur Osterzeit.

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Manchmal sind es uralte heidnische Bräuche, manchmal überlieferte Fruchtbarkeitsrituale und manchmal hohe Kirchenfeiertage: Rund um das Osterfest ranken sich zahlreiche alte Bräuche. Gerade die Volkskultur im Salzburger Land ist reich an Festivitäten.

Rund um die Osterzeit gibt es zahlreiche Traditionen im Salzburger Land. Foto: Unsplash/Anna Bratiychuk

Ostern als höchstes katholisches Fest und Weihnachten mit den Wochen zuvor, der Fastenzeit und dem Advent, sind abseits der kirchlichen Liturgie noch immer von der Volkskultur stark geprägt wie keine andere Zeit im Jahreskreis. Die Urbräuche in diesen Zeiten stammen zum Teil aus vorchristlichen Zeiten und wurden von der Kirche adaptiert. Wir haben ein paar der Bräuche und Traditionen zusammengetragen. Alle Infos unter www.alpen.guide.at, sbg.landjugend.at, www.provinzecho.at, www.sbg.lko.at, www.lungau.at

Flachgauer Palmbuschenverkauf. Über 600 große Palmbuschen und 400 Handbuschen – so liest sich die stolze Ausbeute des alljährlichen Palmbuschen-Bindens, bei dem alle 21 Ortsgruppen des Landjugendbezirks Flachgau beteiligt sind. Dabei ist eine gute Vorbereitung der Materialien besonders wichtig. Bereits Wochen zuvor werden von den Mitgliedern der 21 Ortsgruppen die traditionellen Bestandteile eines Flachgauer Palmbuschen gesammelt: Haselnussstecken, Buchs, Eiben, Zeder, Kranawitter (= Wacholder), Segen, Schredla, Palmkätzchen und Felbergerten. Aufgeteilt auf mehrere Abende und unzählige ehrenamtliche Stunden, kann anschließend das Binden begonnen werden. Zum Wochenende vor dem Palmsonntag werden anschließend die 1.000 Stück vorbereitete Palmbuschen in verschiedensten Ausführungen, Größen und Dekoration vor dem Heimatwerk Salzburg zum Verkauf angeboten.

Osterfeuer. Schon seit der vorchristlichen Zeit entzündete man zu Ehren der Göttin Ostara Feuer und huldigte ihr mit einem eigenen Lichtfest. Das Osterfeuer entwickelte sich zu einem wichtigen Bestandteil des Christentums und der Brauch der Osterfeuer blieb bis heute erhalten. Vor allem der Lungau ist für seine Osterfeuer in Blockbauweise bekannt. In vielen Gemeinden des Lungaus übernehmen das Zimmern des Osterfeuers seit Jahrzehnten die Landjugendgruppen. Auch bei der Bevölkerung findet das Osterfeuer großen Anklang und so kommen in der Karwoche hunderte Leute, um die einmaligen Osterfeuer zu sehen. In der Nacht zum Ostersonntag werden die Osterfeuer traditionell mit dem geweihten Feuer entzündet.


Foto: Unsplash/Sixteen Miles Out

Ölbergsingen. In Großarl findet in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag das traditionelle Ölbergsingen statt. Zu jeder vollen Stunde treffen sich die Sänger:innen und singen an mehreren Stationen. Am Gründonnerstag singen die Bäuerinnen und Bauern des Orts vom Leiden Christi am Ölberg. Am Karfreitag sind es hingegen die „Dorfer“, die in ihrem Gesang über die Ereignisse nach dem Kreuzetod Jesu berichten und bereits die Auferstehung verheißen.

Schwammbrennen. Polyporus fomentarius ist ein Pilz, der vorwiegend an Buchenstämmen vorkommt und als Zunder verwendet wird. Er spielt eine wichtige Rolle bei einem im Pinzgau nur noch in Unken praktizierten Osterbrauch. Getrocknete Baumschwämme werden an einem Draht befestigt, am Feuer entzündet und schwingend nach Hause getragen. Entwickelt hat sich der Brauch vermutlich, um das geweihte Feuer auch in die zum Teil sehr entlegenen Höfe bringen zu können. Unken ist eine weit verstreute Gemeinde, im Ortsteil Gföll sind manche Höfe rund zweieinhalb Stunden Gehzeit von der Kirche entfernt.

Brauchtumsgebäck. Die Osterpinze, ein traditionelles Ostergebäck, darf nach der Fastenzeit natürlich nicht fehlen. Der flaumig, leicht süßliche Germteig ist ein wahrer Genuss an den Osterfeiertagen. Durch das dreifache Einschneiden des Teiges erhält die Pinze ihre typische Form.

Foto: Unsplash / Davies Designs Studio

Palmprozessionen. In Puch bei Hallein wird ein lebensgroßer geschnitzter Esel, der auf einem kleinen Wagen montiert ist, bei der Palmprozession mitgeführt. Auf ihm sitzt eine ebenfalls hölzerne, mit bunten Stoffgewändern bekleidete Christusfigur. Stolze 400 Jahre hat der Palmesel von Puch schon am Buckel. Er ist neben einem Holzesel in Thaur bei Innsbruck mittlerweile der letzte jener einst im Mittelalter so beliebten österlichen Prozessionsfiguren, mit denen man dem nicht lesenden Volk die Bibelgeschichten näherbringen wollte. Bunt wie die Palmbuschen sind auch die unzähligen Osterbräuche, deren Reigen mit dem Palmsonntag eröffnet wird.

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