In Liebe & Tod

Eine absolute Premiere bei den Salzburger Festspielen: Valerie Pachner spielt heuer nicht nur die Buhlschaft, sondern auch den Tod. Im Interview verrät sie, welche dieser Rollen für sie am herausforderndsten ist und wie das Zusammenspiel mit Jedermann Martin Maertens harmoniert.

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Salzburger Festspiele/Mathias Bothor

Diese bewusste Entscheidung gab es für Valerie Pachner nie, dennoch fühlte sie sich bereits früh zur Schauspielerei hingezogen. Im Max Reinhardt Seminar in Wien konnte sie schließlich ihre Leidenschaft dafür entfalten. Nach dem Studium wurde die heute 35-Jährige Ensemblemitglied am Residenztheater München und übernahm bereits erste Filmrollen. Im Jahr 2017 erhielt sie für den Film „Egon Schiele: Tod und Mädchen“ den Österreichischen Filmpreis und wurde mit der Romy als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Nun betritt die gebürtige Oberösterreicherin mit ihrem Auftritt im Jedermann Neuland und ist auf dem Domplatz gleich in einer historischen Doppelrolle zu sehen.

Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie erfahren haben, dass Sie die Buhlschaft bei den Salzburger Festspielen sein werden?

Valerie Pachner: Ich habe mich sehr gefreut. Gleichzeit natürlich verbunden mit einem Quäntchen Respekt und Nervosität und einem Gefühl von einer großen Herausforderung. Gerade mit der Kombination der Doppelrolle. Ich hatte mit Schauspielleiterin Bettina Hering schon länger über die Rolle gesprochen und als mir sowohl Buhlschaft als auch Tod angeboten wurden, sagte ich zu.

Was macht für Sie der Reiz dieser Figuren aus?

Die Aufführungsgeschichte und der Aufführungsort – nämlich der Domplatz – sind einzigartig. Auf so einer Freilichtbühne zu spielen, ist sehr beeindruckend. Das ist für mich wesentlich.

Welche Buhlschaft möchten Sie sein?

Das Frausein ist so vielschichtig und vielfältig, dass man das nicht auf eine Rolle herunterbrechen kann. Frausein kann ganz Unterschiedliches bedeuten. Meine Rolle als Tod ist nicht unbedingt weiblich, das hilft mir, auch die Buhlschaft weniger auf ihre Weiblichkeit, sondern mehr auf die Funktion im Stück zu untersuchen. Für mich geht es im Moment weniger um Attribute, sondern mehr darum, was mit mir und dem Partner auf der Bühne passiert und wie sich dieses Zusammenspiel entwickelt.

Mir geht es als Buhlschaft um den
Aspekt der Liebe, des Lebendigen,
der Vitalität. Das ist, was ich
versuche, rauszuarbeiten.

Valerie Pachner, Schauspielerin

Wie viel von Valerie Pachner steckt in der Buhlschaft?

(Lacht). Dadurch, dass ich die Buhlschaft spiele, steckt natürlich sehr viel von mir in der Rolle. Es ist aber auch so, dass die Rolle der Buhlschaft nur im Zusammenspiel mit Jedermann funktioniert. Sie ist in dem Sinn keine selbstständige Figur. Es geht vor allem um den Aspekt der Liebe, des Lebendigen, der Vitalität. Das ist, was ich versuche, rauszuarbeiten.

Wie ist die Zusammenarbeit mit Jedermann Michael Maertens?

Sehr schön! Es macht großen Spaß mit Michael auf der Bühne zu stehen. Er ist ein sehr lieber Kollege. Die Chemie stimmt

Sie werden neben der Rolle als Buhlschaft auch den Tod spielen. Welche von beiden Rollen ist für Sie die herausforderndste?

Gute Frage. Wir sind derzeit noch in den Proben und es wird sich in den nächsten Wochen noch zeigen. Ich denke aber, es ist schon der Tod. Obwohl auch die Buhlschaft nicht zu unterschätzen ist. Es ist zwar eine kleine Rolle, aber dafür keine leichte, etwas undankbare. Das ist schauspielerisch auch herausfordernd.

Können Sie uns einen Einblick hinter die Kulissen geben: Wie ist die Stimmung so kurz vor der Premiere?

Die Stimmung ist sehr gut. Alle freuen sich aneinander und miteinander. Die Zusammenarbeit mit dem gesamten Ensemble beflügelt einen. Selbstverständlich ist eine gewisse Aufregung mit dabei. Das ist auch Teil meines Berufes. Man ist ja eigentlich immer viel zu viel aufgeregt (lacht). Aber: Es wird schon!

Sie sind gebürtige Oberösterreicherin. Was verbindet Sie mit Salzburg?

Ich muss oft an meine Zeit an der Schauspielschule denken, wenn ich während der Festspiele hier war. Es scheint damals etwas hängengeblieben zu sein, das ich jetzt einhole. Ich freue mich daher sehr, hier zu sein und auf das, was jetzt kommt.

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