Alexandra Pfeifer

Alexandra Pfeifer: Mein Herz tanzt

Im Interview mit Newcomerin Alexandra Pfeifer

7 Min.

© Johannes Jank

Die gebürtige Stuttgarterin Alexandra Pfeifer wohnt derzeit in Berlin, lebte mehrere Jahre in Salzburg und studierte hier am ORFF-Institut Elementare Musik- und Tanzpädagogik. Aktuell ist sie im Kurzfilm „Toxic Duo“ zu sehen. Im Interview verrät uns die 25-jährige Nachwuchsschauspielerin, wie sie zur Rolle im Kinofilm „Into the Beat“ gekommen ist, ob sie die Ausbildungszeit in Salzburg geprägt hat und welche Ratschläge sie jungen Menschen geben kann, die ebenfalls eine künstlerische Karriere einschlagen möchten.

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Frau Pfeifer, Sie sind Musikerin, Tänzerin und hatten 2020 Ihr Schauspieldebüt im Kinofilm „Into the Beat“, der auch auf Netflix gezeigt wurde. Die Anfrage mitzuspielen kam über Instagram?
Alexandra Pfeifer: Genau, ich war gerade kurz vor meinem zweiten Semester meines Studiums in Salzburg, als ich über Instagram eine Nachricht von dem Regisseur von „Into the Beat“, Stefan Westerwelle, bekam, der mich zum Casting für den Kinofilm einlud. Ich habe dann erstmal das Drehbuch zugeschickt bekommen, mir alles durchgelesen, und dann haben wir lange geskypt und über den Film gesprochen.

Ungefähr eine Woche später saß ich schon in Berlin beim Casting mit einigen anderen Teilnehmerinnen. Das Casting ging zwei Tage lang, wir mussten sowohl tanzen als auch Szenen aus dem Drehbuch spielen, gemeinsam mit unseren männlichen Spielpartnern, und es war alles unglaublich aufregend. Hat sich für mich damals alles total absurd und surreal angefühlt – wie in einem Film (lacht).

Sind Schauspiel, Musik und Tanz Ihr Kindheitstraum? Wollten Sie immer schon in diesen Bereichen arbeiten?
Ich wollte als Kind unbedingt Musicaldarstellerin werden und auf die Bühne, das war ganz lange mein Kindheitstraum. Ich habe sehr früh im Kindesalter begonnen, Klavier und Geige zu spielen und Ballett zu tanzen. Irgendwann kam dann der Wunsch, Musical zu machen, und ich habe mich mehr auf diesen Bereich spezialisiert. Ich habe dadurch begonnen, mich auch auf andere Tanzstile zu fokussieren und Gesangs- und Schauspielunterricht zu nehmen. Wie gesagt war mein Ziel eigentlich immer nur die Bühne. Kamera und Film hatte ich irgendwie nie richtig auf dem Schirm.

Bis dann der Dreh für „Into the Beat“ kam und mein Leben ziemlich auf den Kopf gestellt hat, im positiven Sinne natürlich. Da habe ich dann meine Liebe zum Drehen und Stehen vor der Kamera entdeckt! Und plötzlich hat sich Musical dann gar nicht mehr so richtig angefühlt für mich, und es haben sich andere Bereiche aufgetan. Es ist so spannend, wie das Leben manchmal so verläuft und irgendwie seinen ganz eigenen Weg geht.

Das Studium und die Zeit in Salzburg waren für mich unglaublich erdend, lehrreich und wichtig für meine Selbstentwicklung.

Alexandra Pfeifer

Sie haben am Salzburger ORFF-Institut Elementare Musik- und Tanzpädagogik studiert. Wie sehr hat Sie die Zeit in Salzburg geprägt?
Ich habe im Herbst 2018 mein Studium am Mozarteum Salzburg im ORFF-Institut begonnen und bin auch sehr froh, dass ich den Bachelor durchgezogen und geschafft habe. Ich habe das Studium begonnen, weil ich eben unbedingt was mit Tanz und Musik studieren wollte. Musical hatte damals einfach noch nicht geklappt. Ich wollte aber endlich raus aus meiner Heimat Stuttgart und mich in dem Bereich weiterbilden.

Dadurch dass sich während meines Studiums dann aber auch noch Film und Fernsehen ergeben hatten, hatte ich zwischendurch ein paar Zweifel, ob das alles noch so richtig ist in Salzburg oder ich schon nach Berlin ziehen und mich aufs Drehen fokussieren soll. Als dann die Pandemie kam, war ich unfassbar dankbar für mein Studium und die Routine. Ich habe mich dann auch entschieden, den Bachelor durchzuziehen und danach nach Berlin zu ziehen. Das Studium und die Zeit in Salzburg waren für mich unglaublich erdend, lehrreich und wichtig für meine Selbstentwicklung.

Alexandra Pfeifer
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Wofür schlägt Ihr Herz mehr – für Musik, Tanz oder Schauspiel?
Puh, schwere Frage (lacht)! Ich konnte mich noch nie nur für einen Bereich davon entscheiden, und das musste ich zum Glück auch nicht. Ich liebe ehrlich gesagt alle drei Bereiche sehr und könnte mir mein Leben nicht ohne Musik, Tanz und Schauspiel vorstellen. Das Großartige ist, dass sich alles auch sehr gut miteinander kombinieren und verbinden lässt. Ich liebe Projekte, bei denen ich übergreifend arbeiten darf, wie zum Beispiel auch bei meinem letzten Kurzfilmprojekt „Toxic Duo“, in dem ich eine Klavierstudentin spielen durfte und somit Schauspiel und Musik miteinander kombinieren konnte.

Glaubt an euch selbst und bleibt dran an euren Träumen und Zielen!

Alexandra Pfeifer


Seit 2020 mit „Into the Beat“ spielen Sie in mehreren TV-Produktionen, wie SOKO Leipzig und Bergdoktor, und einigen Kurzspielfilmen mit. Wie würden Sie Ihre Entwicklung bis jetzt beschreiben? Was hat sich seit dem ersten Film für Sie verändert?
Ich nehme die Arbeit vor der Kamera seit meinem ersten Dreh mit „Into the Beat“ auf jeden Fall anders wahr. Jetzt bin ich nicht mehr so aufgeregt und nervös wie am Anfang. Ich kenne mich jetzt selbst besser und weiß, wie ich vor der Kamera wirke und funktioniere. Das kommt aber alles mit der Praxis und Erfahrung dazu. Die beste Schule dafür für mich ist tatsächlich drehen, am Set sein und vor der Kamera für die verschiedensten Projekte stehen, egal ob groß oder klein. Ich versuche, alles für mich mitzunehmen und offen zu sein.

Alexandra Pfeifer
© Johannes Jank

Was würden Sie jungen Menschen raten, die ebenfalls eine Musik- oder Schauspielkarriere einschlagen möchten?
Traut euch auszuprobieren! Seid mutig und habt keine Angst vor Rückschlägen. Ich habe in meinem Leben schon so oft Absagen bekommen. Die Dinge haben oft nicht so funktioniert, wie ich sie mir eigentlich erhofft und erwünscht hatte.

Es ist okay, wenn es nicht direkt klappt und man vielleicht länger braucht als andere! Es gibt nicht nur einen Weg, der euch ans Ziel bringt und glücklich machen kann. Seid offen für Abzweigungen.

Nehmt alles mit, was euch begegnet, bildet euch auf jeden Fall weiter mit Unterricht und Workshops. Connectet euch mit anderen Menschen, von denen ihr was lernen könnt. Ihr wisst nie, wer euch vielleicht eine neue Tür öffnet und ob sich dadurch ein neuer Weg ergibt.

Und das Wichtigste: Glaubt an euch selbst und bleibt dran an euren Träumen und Zielen!

Alexandra Pfeifer
© Johannes Jank (3)

Wie sehen Ihre Pläne in den nächsten Jahren aus? Gibt es etwas, was Sie unbedingt erreichen oder machen möchten?
Ich habe gerade ehrlich gesagt keinen sehr genauen Plan. Vor ein paar Monaten bin ich erst nach Berlin gezogen, was für mich ein großer Schritt war und eine große Veränderung ist. Ich versuche, mir hier jetzt erstmal meine Base aufzubauen und richtig anzukommen. Beruflich bin ich aktuell sehr offen und weiß gerade auch noch nicht genau, wohin es mich überall verschlägt in den nächsten Jahren, das wird sich dann zeigen Schritt für Schritt. Ich arbeite gerade viel im Social-Media-Bereich und auch mal hinter der Kamera, was mir auch sehr taugt.

Da ich in Salzburg viel unterrichtet hatte im letzten Jahr, will ich aktuell erstmal noch andere Sachen machen beruflich, und das Unterrichten fühle ich in Berlin gerade noch nicht so ganz. Vielleicht in den nächsten Jahren, irgendwann nochmal. Ich merke aber, dass ich auf jeden Fall immer noch sehr große Lust habe, vor der Kamera zu stehen. Gerne möchte ich auch mal wieder auf der Bühne stehen. Wer weiß, was das Leben da noch so bereit hält für mich. Ich bleibe auf jeden Fall dran! 

MEHR ÜBER DIE AUTORIN DIESES BEITRAGS

Elisabeth Trauner
© Privat

Elisabeth Trauner ist Redakteurin von Unser SALZBURG und mit Stift, Block und Herz immer zur Stelle, wenn Menschen spannende Geschichten zu erzählen haben. Sie hört Podcasts, braucht Krimis und True Crime-Dokus zum Einschlafen und probiert gerne neue Kochrezepte aus, die aber meistens komplett schief gehen.

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