Portraitfoto von Alexandra Meissnitzer

Alexandra Meissnitzer: Einblicke in ihre neue Karriere

Vom Mut über Veränderungen

4 Min.

© Alexandra Meissnitzer / Thomas Kirchmaier

Die 52-jährige Salzburgerin, Alexandra Meissnitzer, schlägt ein neues Kapitel auf: Beim internationalen Ski-Verband FIS hat sie im Präsidialbüro eine leitende Funktion übernommen und verantwortet dort nun Sonderprojekte – eine Aufgabe, die ihr die Möglichkeit gibt, den Skisport auf strategischer Ebene aktiv mitzugestalten.

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Was hat Sie dazu bewogen, vom TV-Studio wieder in die organisatorische und strategische Welt des Skisports zurückzukehren?
Alexandra Meissnitzer: Es geht um Perspektiven. Durch meine neue Aufgabe sehe ich eine große Chance, im Skisport etwas bewegen zu können. Ich war 16 Jahre Co-Kommentatorin beim ORF und bin sehr dankbar für diese besondere Zeit. Nach der WM in Saalbach hatte ich jedoch das Gefühl: Jetzt passt es. Den Gedanken, mich zu verändern, gab es schon länger – es war ein Prozess. Ich wollte zudem den Absprung nicht verpassen.

Können Sie uns einen Einblick geben, welche Projekte oder Themen Ihnen dabei besonders am Herzen liegen?
Als ehemalige Skirennläuferin bin ich dem Sport sehr verbunden – ich weiß, wie es sich anfühlt, am Start zu stehen, und kenne das System. Mein Ziel ist es, für die Athlet:innen einen Rahmen zu schaffen, in dem sie auf höchstem Niveau ihren Sport ausüben können und dabei international noch sichtbarer werden. Dazu kommen Sonderprojekte wie beispielsweise der Aufbau einer „FIS Hall of Fame“. Langweilig wird es nicht.

Ich glaube an das Gute im Menschen und bin überzeugt, dass man gemeinsam alles schaffen kann.

Alexandra Meissnitzer


Wo sehen Sie die größten Chancen, den Sport zukunftsfähig zu machen?
Eine komplexe Frage, ich versuche, sie in wenigen Sätzen zu beantworten. Es gilt, sich neuen Märkten zu öffnen. Durch neue Formate und dem Ziel, dem Skisport weltweit einen höheren Stellenwert einzuräumen. Sich besser zu verbinden – Kooperationen, wie zum Beispiel mit der WMO, sind wertvoll und unerlässlich, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Wir sind dran.

Was treibt Sie persönlich an, immer wieder Neues auszuprobieren?
Ich lerne gerne dazu und bin offen für Neues. Persönliche Weiterentwicklung ist mir wichtig. Natürlich braucht es Mut, um das Gewohnte und die Komfortzone zu verlassen, aber am Ende fiel mir die Entscheidung überraschend leicht, weil sich neue Themen und Felder auftun.

Wo tanken Sie Kraft, wenn es einmal turbulent wird, beruflich oder privat?
In der Natur. Mutter Natur hilft immer; sie ist meine treueste Begleiterin.

Sie haben schon viele Etappen im Leben gemeistert – vom Spitzensport zur Expertin. Wer oder was hat Sie auf diesem Weg am meisten geprägt oder unterstützt?
Mit 52 Jahren hat man viele Erfahrungen gemacht – schöne, aber auch herausfordernde und schmerzhafte. Meine Entscheidungen haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin, und das ist gut so. Ich weiß, dass ich mich auf mich selbst verlassen kann, und diese Erfahrung ist sehr wertvoll.

Portraitfoto von Alexandra Meissnitzer
© Alexandra Meissnitzer / Thomas Kirchmaier



Was bedeuten Ihnen Tradition, Familie und Heimat?
Ich liebe Salzburg. Wir haben Traditionen und Bräuche, verbunden mit Werten. Diese weiterzugeben ist unglaublich wichtig – das ist unbezahlbar. Das Salzburger Land ist für mich ein Paradies, und ich sehe es als Privileg, hier leben zu dürfen.

Wie feiern Sie Weihnachten?
Bei meiner Familie in Abtenau, wie jedes Jahr. Ich freue mich besonders auf den 24. Dezember, weil wir alle zusammenkommen. Ich sehe meine Eltern und Geschwister über das Jahr viel zu selten, umso mehr genieße ich diesen Tag – mit Räuchern, Beten und Würstelsuppe.

Gibt es Projekte oder Vorhaben für 2026? Haben Sie einen Vorsatz für das neue Jahr?
Ich habe nie Vorsätze, aber immer einiges vor. Ich freue mich auf alles, was kommt.

Haben Sie ein Lebensmotto?
Nein. Aber ich glaube an das Gute im Menschen und bin überzeugt, dass man gemeinsam alles schaffen kann.

Mehr über die Autorin dieses Beitrags

Elisabeth Trauner
© Privat

Elisabeth Trauner ist Redakteurin bei Unser SALZBURG und mit Stift, Block und Herz immer zur Stelle, wenn Menschen spannende Geschichten zu erzählen haben. Sie hört Podcasts, braucht Krimis und True Crime-Dokus zum Einschlafen und probiert gerne neue Kochrezepte aus, die aber meistens komplett schief gehen.

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