Trisha Rufinatscha

Trisha Rufinatscha auf Tuchfühlung

Ein vermeintlicher Fehlkauf ging nahtlos in ein goldrichtiges Hobby über. Begleitet von bunten Tüchern und getragen von der Farbenlehre ist Trisha Rufinatscha auf stofflich einwandfreier Mission.


4 Min.

© Thomas Kirchmaier

Wer weiß, ob Trisha Rufinatscha jemals Farbe bekannt hätte, wäre da nicht ihre Schwester gewesen. „Sie hat mir zum Geburtstag ein grün-türkises T-Shirt geschenkt. Das kann ich nicht anziehen, meinte ich voreilig“, sagt die hübsche Salzburger Online- und Social-Media-Expertin mit Südtiroler Wurzeln lachend. Doch wie so oft im Leben kommt es anders, als man denkt.

„Ich habe das Leibchen trotzdem angezogen, immer öfter sogar und irgendwann war es mein absolutes Lieblingsteil. Wenn ich in den Spiegel gesehen habe, dachte ich mir, das ist unglaublich, wie gut mir das Shirt steht.“ Diese Erfahrung ließ Trisha nicht mehr los, da müsse doch mehr dahinterstecken. Schließlich begann sie, sich damit zu beschäftigen, wie Farben wirken, was Farben mit einem Menschen machen können. Sie recherchierte im Internet und stieß auf diverse Farbberatungen samt Onlinetests. Doch damit gab sie sich nicht zufrieden und so entschloss sie, eine Ausbildung zu machen. In Salzburg ist sie fündig geworden und machte sich mit Begeisterung an die Sache.

Schön ist, was gefällt. Die Farbberatung ist ein Werkzeug, um sich selbst facettenreicher zu zeigen.

Trisha Rufinatscha



Typisch Hautsache. Inzwischen hat sie die Ausbildung für Farb- und Stilberatung abgeschlossen. „Viele meiner Freundinnen habe ich schon beraten. Dabei arbeite ich mit Farbtüchern. Das sind meine Werkzeuge. Das beste Ergebnis erzielt man bei Tageslicht in den Wintermonaten, weil die Haut in dieser Zeit am natürlichsten ist.
Es gibt Frühling-, Sommer-, Herbst- und Wintertypen, aber auch Mischformen davon. Primär muss man den Grundtyp bestimmen. Um dies festzustellen, halte ich die Farbtücher zum Gesicht. So erkenne ich schnell, ob diese Frau oder auch dieser Mann einen warmen oder kühlen Unterton hat.“ Ihr Freund habe auch als Übungsobjekt herhalten müssen, verrät sie schmunzelnd und wird gleich wieder ernst, wenn es ans Eingemachte geht. „Über die Reflexion der Tücher an der Haut wird der jeweilige Typ bestimmt. Mit viel Erfahrung und wenn man sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt, bekommt man das Gefühl dafür. So war es auch bei mir.“

Kalte und warme Typen. Auch wenn ein Hauch Sensibilität mitmischt, geht es bei der Typbestimmung hauptsächlich um eine anerkannte Farbenlehre. Ein warmer Farbtyp geht mit mehr Gelb-Anteilen einher, ein kühler Farbtyp mit mehr blauen Anteilen. Was in der Theorie gut klingt, bringt in der Praxis so manche Überraschung zum Vorschein. „Wenn du einem warmen Typen eine kalte Farbe hinhältst, kommen Äderchen, Rötungen viel stärker zum Vorschein als bei einem kalten Typ.“ Wie ein roter Faden ziehen sich solche Merkmale durch die Farbberatung. „Und doch würde ich nie sagen, das darfst du oder das nicht. Ich gebe nur Empfehlungen.“ Nach einer Beratung mit den Tüchern hat man nicht nur genügend Stoff für guten Geschmack in der Hand, sondern man bekommt auch einen persönlichen Farbpass. „Damit kann man shoppen gehen. Mit der Zeit bekommt man ein gutes Auge für den individuellen Stil. Das ist ein reizvolles Experiment, das zudem Spaß macht.“

Treffsichere Tipps. Die Freude an dem Spiel mit der Farbe kann auch schon im eigenen Kleiderkasten beginnen. „Ich würde jedem empfehlen, den eigenen Schrank zu öffnen und sich ein Teil in einem kühlen Pink und eines in einem warmen Orange ungeschminkt und bei Tageslicht vor dem Spiegel zum Gesicht zu halten und zu schauen, was passiert. Was ich auch spannend finde, wenn man ein schwarzes Teil und ein dunkelblaues Teil nimmt. Bist du kein Wintertyp wird dich das Schwarz erdrücken, du trägst automatisch mehr Schminke. Das Blau gibt viel mehr Raum, mehr Lebendigkeit.“ Trishas Stil- und Farbberatung beinhaltet nicht nur viel Stoff für schicke Kleidung, sondern gleich eine Empfehlung von Kopf bis Fuß.

So darf man auch einmal zu einer braunen oder einer grauen Wimperntusche greifen. Die Farbgebung von Lippenstift, Rouge und Eyeshadow, Schmuck und die ideale Haarfarbe, die übrigens immer der Naturton ist, fügen sich harmonisch in das Gesamtbild. Zur Stilberatung gehört auch die Silhouette: „Ich schaue mir auch die Proportionen an. Da kann auch schon eine Differenz der Rocklänge immense Unterschiede zeigen.“

Beerige Beratung. In welcher Farbe bekommt man die meisten Komplimente? Dies sei auch ein treffsicherer Tipp. „Schön ist, was gefällt. Die Farbberatung ist ein Werkzeug, um sich selbst facettenreicher zu zeigen.“ Mag es nun Ursache und Wirkung oder einfach nur eine liebevolle Retourkutsche sein, wie auch immer – Trishas Schwester bekam von ihr zu Weihnachten zuerst eine Beratung und dann ein T-Shirt im wunderschönen Beerenton und einen dazu passenden Lippenstift. Sie sieht damit fantastisch aus. Schöner geht’s nicht.

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