Urlaubspanik am Flughafen? So kommen Sie trotz Flugchaos stressfrei ans Ziel

Im Sommer 2022 registrierte die europäische Flugsicherungsorganisation Eurocontrol an Spitzentagen mehr als 37.000 Verspätungsminuten pro Tag im europäischen Luftverkehr.

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Bild von Jan Vašek auf Pixabay

Diese Zahl macht deutlich, dass Unregelmäßigkeiten längst keine Ausnahme mehr sind. Schon eine kleine Verzögerung beim Boarding kann ausreichen, um Anschlusszeiten zu gefährden oder geplante Reiseabläufe durcheinanderzubringen. Für viele Urlauber bedeutet das Stress, Unsicherheit und zusätzliche Kosten. In solchen Momenten entscheidet das Wissen um Rechte und Handlungsmöglichkeiten darüber, ob sich die Situation bewältigen lässt.

Rechte kennen hilft in chaotischen Situationen

Reisende, die sich im Flugchaos zurechtfinden wollen, sollten die rechtlichen Grundlagen kennen. Die wichtigste Basis bildet die Fluggastrechte-Verordnung der Europäischen Union (EG Nr. 261/2004). Sie legt fest, dass Passagiere bei erheblichen Verspätungen oder Annullierungen Anspruch auf Betreuung, Umbuchung und unter bestimmten Bedingungen auch auf finanzielle Entschädigung haben. Fluggesellschaften müssen in solchen Fällen Ersatzverbindungen organisieren und gegebenenfalls auch Mahlzeiten oder Hotelübernachtungen übernehmen.

Die Arbeiterkammer Österreich (AK Wien) weist regelmäßig darauf hin, dass viele Betroffene ihre Ansprüche nicht einfordern. In einer Erhebung von 2020 betonte die AK, dass zahlreiche Passagiere ihre Rechte zwar haben, diese aber ohne Unterstützung oft nicht durchsetzen. Wer also seinen Anschlussflug verpasst und Entschädigung beanspruchen möchte, sollte diese Regeln kennen und die Ansprüche konsequent einfordern. Eine gute Vorbereitung spart im Ernstfall nicht nur Geld, sondern auch Nerven.

Praktische Tipps für den Ernstfall

Im Chaos am Flughafen kann ein klarer Plan den Unterschied machen. Deshalb sollten Reisende schon vor dem Abflug überlegen, wie sie reagieren. Folgende Maßnahmen haben sich in der Praxis bewährt:

  • Alle Bordkarten und Buchungsunterlagen sorgfältig aufbewahren
  • Verspätungen oder Ausfälle direkt am Schalter dokumentieren lassen
  • Quittungen für Mahlzeiten oder Hotelkosten sammeln
  • Schriftlich bei der Airline oder über Portale Ansprüche geltend machen

Wer diese Punkte beherzigt, hat im Nachhinein deutlich bessere Chancen, eine Entschädigung zu erhalten.

Vorbereitung beginnt lange vor der Abreise

Eine völlig reibungslose Reise lässt sich nicht versprechen. Dennoch sinkt das Risiko, wenn Sie schon bei der Buchung kluge Entscheidungen treffen. Empfehlenswert ist es, großzügige Zeitpuffer einzuplanen statt enge Umsteigezeiten – vor allem an großen Drehkreuzen wie Frankfurt oder Paris. Laut Angaben der International Air Transport Association (IATA) existiert ein Konzept der „Minimum Connecting Time (MCT)“, das für viele stark frequentierte Flughäfen verbindlich ist und sicherstellt, dass Fluggesellschaften Verbindungen nicht mit zu kurzen Umsteigezeiten planen.

Darüber hinaus hängt das Risiko von Verspätungen stark davon ab, mit welcher Airline Sie fliegen. Der Flugdatendienst OAG veröffentlicht regelmäßig On-Time-Performance-Daten, in denen Airlines mit hoher Pünktlichkeitsquote hervorgehoben werden. Einige Fluggesellschaften erreichen Quoten von über 85 Prozent pünktlicher Flüge.

Eine sinnvolle Strategie ist es auch, wenn möglich Direktflüge oder Verbindungen mit möglichst wenigen Umstiegen zu wählen. Sie vermeiden dadurch viele Unsicherheiten. Falls ein Umstieg unvermeidlich ist, hilft eine passende Reiseversicherung, unerwartete Kosten wie zusätzliche Unterkünfte oder Verpflegung zu decken, wenn die Airline diese nicht übernimmt.

Salzburgs Lage macht Tipps besonders relevant

Reisende aus Salzburg nutzen häufig kleinere Airports wie Salzburg oder Innsbruck und steigen anschließend an größeren Drehkreuzen um. Besonders die Flughäfen Wien, Frankfurt und München spielen dabei eine zentrale Rolle. Laut Daten des Airports Council International (ACI) zählten Frankfurt und München im Jahr 2022 zu den zehn größten Flughäfen Europas gemessen am Passagieraufkommen. Damit sind sie wichtige Knotenpunkte im internationalen Luftverkehr, was die Wahrscheinlichkeit von Umstiegen für Salzburger Reisende erhöht.

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