Kindern eine Zukunft geben

Seit 2007 unterstützt das Musische Gymnasium in Salzburg durch das Nepalprojekt „Schule macht Schule“ eine kleine, kostenlose Internatsschule in Jharkot, einem 3.550 Meter hoch im Mustang-Distrikt gelegenen Dorf im Himalaya, für Kinder besonders bedürftiger Familien.

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(c) Wolf Pichlmüller

Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt. Dr. Karin Inmann, Mitbegründerin der österreichischen NGO Ecohimal, verbrachte mehrere Jahre als Entwicklungshelferin in diesem Land. Eines der Projekte, an deren Entstehung sie maßgeblich beteiligt war, war eine kleine Schule auf dem Gelände des buddhistischen Klosters von Jharkot, verbunden mit der Ordination eines Arztes für Traditionelle Tibetische Medizin. Als Ecohimal im Jahr 2006 die finanzielle Unterstützung des Projekts beendete, schien dies das Aus für die Schule zu sein. Karin Inmann bat das Musische Gymnasium in Salzburg um Hilfe.

Das Dorf Jharkot mit Internat und buddhistischem Kloster

Herzensprojekt. Die beiden Lehrer:innen des Musischen Gymnasiums Christina Klaffinger und Wolf Pichlmüller besuchten als freiwillige Helfer:innen im Jahr 2008 die Internatsschule in Nepal. Ein dreimonatiger Besuch, der den ersten wichtigen Grundstein für die Weiterführung des Projekts legen sollte. „Wir haben gesehen, wie großartig dieses Projekt ist. Die Kinder leben wie eine Familie zusammen, werden liebevoll betreut und beim Lernen unterstützt. Die Schüler:innen sind zudem sehr wissbegierig und saugen wie ein Schwamm alles auf. Die größeren Kinder helfen den Kindern, die neu ankommen, und wachsen beinahe wie Geschwister zusammen“, erzählt Wolf Pichlmüller. „Als wir zurückflogen, war mir und Wolf klar, dass wir versuchen wollen, dieses Projekt aufrecht zu erhalten“, fügt Christina Klaffinger hinzu. Mittlerweile arbeitet ein kleines Team für das Projekt „Schule macht Schule“, das seit Ende 2012 als Verein eingetragen ist.

Wir sind ständig in Kontakt mit den Mitarbeiter:innen und reisen auch immer wieder für mehrere Wochen auf eigene Kosten vor Ort.

Christina Klaffinger

Leben lernen. In die kleine Internatsschule auf dem Gelände des buddhistischen Klosters von Jharkot kommen Kinder aus äußerst armen Verhältnissen und aus weit verstreuten Regionen. Ihre Eltern sehen oft die einzige Hoffnung für ihre Kinder darin, als Erwachsene ins Ausland zu gehen, wo sie als ungelernte Arbeitskräfte ausgebeutet werden. „Wir versuchen mit unserem Projekt, Kindern beizubringen, selbstständig leben zu können, und wollen mit einer guten Schulbildung Zukunftsperspektiven eröffnen, damit sie in ihrer Heimat bleiben können“, so Wolf Pichlmüller.

Die Kinder leben wie eine Familie zusammen, werden liebevoll betreut und beim Lernen unterstützt.

Wolf Pichlmüller

Zurzeit sind 40 Kinder und Jugendliche im Internat und in weiterführenden Schulen. Jährlich kommen vier weitere hinzu. Betreut werden sie von acht Angestellten in Nepal, die für Verpflegung, Unterricht und medizinische Versorgung verantwortlich sind. Zudem gibt es regelmäßig Volontär:innen, die für mindestens sechs Wochen vor Ort mitarbeiten.

Vision Winterschule. Während der kalten Jahreszeit ist der Unterricht in Jharkot nicht möglich. Es gibt weder Heizung noch ausreichend Infrastruktur. Das Internat wandert daher von November bis März ins Tal in bisher wechselnde, improvisierte Quartiere. „Nun bekommen unsere Kleinen ein ständiges Zuhause für die kalten Monate“, freut sich Wolf Pichlmüller. „Das Kinderdorf des FWHC (Forum for the Welfare of Himalayan Children) überlässt uns ein leerstehendes kleines Gebäude als Schule und gleich daneben ein Fleckchen Land für die Errichtung eines Internatsgebäudes: unser zukünftiges Haus Mustang. Der Bau hat bereits im April dieses Jahres begonnen und soll im Frühjahr 2024 fertiggestellt werden.“

Kunst und Helfen. Derzeit braucht es jährlich etwa 55.000 Euro, um nicht nur den für die örtlichen Verhältnisse guten Standard der Versorgung, die Betreuung und Ausbildung der Kinder, sondern auch den Betrieb des Traditional Tibetan Medicine Center aufrechtzuerhalten. „Helfen kann man dabei auf unterschiedlichste Art. Jeder Euro zählt und kommt genau da an, wo Hilfe gebraucht wird“, betont Wolf Pichlmüller. „Aber nicht nur die finanzielle Unterstützung, sondern auch die freiwillige Arbeit vor Ort ist eine große Hilfe“, ergänzt Christina Klaffinger. Zudem haben Künstler:innen Bilder und Objekte für die Winterschule zur Verfügung gestellt. „Wir dürfen sie als (Kunst)Bausteine vergeben. Wer also 100 Euro oder mehr spendet, kann sich als Dankeschön ein Kunstwerk aussuchen“, erklärt Christina Klaffinger. „Wir sind ständig in Kontakt mit den Mitarbeiter:innen und reisen auch immer wieder für mehrere Wochen auf eigene Kosten vor Ort. Es ist von uns beiden eine Herzensangelegenheit, etwas Sinnvolles zu tun, denn dieses Projekt ist ein Teil unseres Lebens geworden.“ 

Schule macht Schule. Für beide ein Herzensprojekt: Christina Klaffinger und Wolf Pichlmüller

SCHULE MACHT SCHULE

Christina Klaffinger und Wolf Pichlmüller

www.schule-macht-schule.at team@schule-macht-schule.at

INFOS ZUR WINTERSCHULE

Alles zum Bau der Winterschule und zur (Kunst)Bausteinaktion:

https://bau.schule-macht-schule.at

SPENDENKONTO

Volksbank Salzburg Schule macht Schule

IBAN: AT09 4501 0000 0811 1486

BIC: VBOEATWW

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