Ronja Forcher – Ich bleibe mir selber treu

Wir haben die sympathische Tirolerin Ronja Forcher auf ein Gespräch getroffen und spannende Einblicke in ihre aktuellen Projekte erhalten.

5 Min.

Foto: Franz Neumayr

Die Schauspielerin Ronja Forcher war Ende August in Salzburg zu Gast und präsentierte die neuesten Trachtentrends für 2024 auf der FESCH – der Messe für Tracht & alpine Mode in der Brandboxx in Bergheim.

Ich habe das Glück, dass ich viele Sachen machen darf, die mir Spaß machen.

Ronja Forcher

Schon im Alter von sechs Jahren war Ronja Forcher am Tiroler Landestheater in Kinderrollen zu sehen. Bekannt ist sie heute insbesondere für ihre Figur in „Der Bergdoktor“. In der Serie spielt sie Lilli Gruber, die Tochter von Bergdoktor Martin Gruber, und steht unter anderem mit Hans Sigl, Mark Keller und Monika Baumgartner vor der Kamera. Neben der Schauspielerei macht Ronja Forcher auch als Sängerin auf sich aufmerksam: Ihre Debütsingle „Danke“ erschien im Jahr 2021.

Frau Ronja Forcher, Sie präsentierten im August die neuesten Trachtentrends in Salzburg. Was ist Ihr persönlicher Favorit im kommenden Jahr? Was muss eine Tracht haben, damit Sie sich wohlfühlen?
Ronja Forcher: Für mich muss Tracht genug Platz haben, damit ich atmen kann (lacht). Ich weiß, man sagt immer, man soll das Dirndl sehr eng tragen, aber ich möchte mich nicht in Sachen zwängen, in die ich nicht reinpasse. Man muss essen können, atmen können und Spaß haben, in dem, was man trägt. Ich finde generell, dass die Schnitte der Dirndl sehr vorteilhaft sind. Ich liebe Farben, daher darf ein Dirndl bunt und ein Hingucker sein. Das ist natürlich bei so tollen Blumenprints und Mustern, die auf einem Dirndl sind, ganz besonders. Sehr wichtig ist mir der Weg zurück zur Natur: Das heißt, natürliche Rohstoffe zu verwenden, kurze Produktionswege, Regionalität und Nachhaltigkeit. Bei den neuen Trends ist daher viel dabei, was mir gefällt – wobei ich sagen muss, dass ich mich ohnehin immer in Tracht verliebe. Jedes Dirndl ist anders und Tracht ist für mich ein Stück Heimat.

Foto: Franz Neumayr

Welchen Bezug haben Sie zu Salzburg? Kommen Sie öfter in die Mozartstadt?
Ich bin gelegentlich aus beruflichen Gründen hier, was ich einfach toll finde. Ich liebe Salzburg. Es ist eine so vielseitige Stadt.

Neben der Schauspielerei sind Sie auch musikalisch zu erleben – woran hängt ihr Herz mehr?
Mein Herz ist immer da, was ich gerade mache. Wenn ich am Set vor der Kamera stehe, bin ich voll und ganz Schauspielerin und wenn ich singe, ist mein Herz vollkommen der Musik verschrieben. Ich habe das Glück, dass ich viele Sache machen darf, die mir Spaß machen und dass ich die Möglichkeit dazu habe, meine kreativen Träume ausleben zu dürfen. Deswegen würde ich weder auf das Eine noch auf das Andere verzichten wollen.

Ihr Debütalbum „Meine Reise“ wurde im Juli letzten Jahres veröffentlicht. Im Song „In meiner Welt“ aus diesem Album geht es um die Liebe. War Ihre Hochzeit im Jahr 2022 eine Inspiration für dieses Lied?
Auf jeden Fall war meine Liebe zu Felix, meinem jetzigen Ehemann, die Inspiration. Aber es ist jedes Lied auf meinem Album eine musikalische Biografie. Ich schreibe alle Texte selber. Im Lied „In meiner Welt“ geht es um Felix und mich, um unsere gemeinsame Zeit und um dieses große Glück, ihn zu haben. Die Single zum Album „Buch mit vielen Seiten“ beschreibt meine Oma, bei der ich zum großen Teil aufgewachsen bin, und meinen Wunsch, irgendwann so wie sie sein zu können, da sie ein großes Vorbild für mich ist.

Foto: Franz Neumayr

Was sind Ihre nächsten Projekte?
Ein ganz aktuelles Projekt ist die Produktion für die 17. Staffel des Bergdoktors. Wir drehen noch bis Dezember dieses Jahres. Es wird eine sehr spannende Staffel und es macht für mich als Schauspielerin nach wie vor großen Spaß, mitzuspielen. Und im Oktober werde ich meinen größten musikalischen Liveauftritt haben: Ich werde beim Musikherbst in Ellmau dabei sein, meiner zweiten Heimat.

Können Sie uns einen kleinen Einblick in die kommende Staffel des Bergdoktors geben? Worauf können die Zuschauer:innen gespannt sein?
Wir bleiben uns natürlich treu, indem wir spannende Fälle und tolle Episoden-Rollen haben werden. Folgen, in denen es auch dramatisch sein wird, ganz klar – das muss sein bei uns (lacht). Die Gruber-Familie selbst wird diesmal im Fokus stehen. Es war ja letzte Staffel nicht so einfach für den ein oder anderen Fan. Es gab viele Konflikte und in dieser Staffel steht die Kommunikation, das Aussprechen, das Aufeinanderzugehen im Vordergrund. Wie es auch im echten Leben ist: Man streitet, man hat Auseinandersetzungen, aber als Familie überwindet man das im besten Fall und kommt wieder aufeinander zu.

Wäre die Rolle als Bergdoktorin für Sie vorstellbar?
Das ist eine schwierige Frage. Ich sehe an meinem Kollegen Hans Sigl, der den Bergdoktor spielt, wie viel Arbeit diese Figur bedeutet. Er macht das seit 17 Jahren und steckt zu 100 Prozent seine Zeit und Kraft in diese Rolle. Sollte irgendwann einmal die Anfrage kommen, würde ich auf jeden Fall darüber nachdenken. Aber momentan ist es schön, wie es ist, und ich bin sehr glücklich, dass wir seit 17 Jahren unverändert in diesem Cast miteinander drehen dürfen. Das ist etwas ganz Besonderes.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Ehrlichkeit, mir selber treu zu bleiben und das Leben als ganz großes Geschenk zu betrachten. Das hat auch zur Folge, genau auszuwählen, was man tut. Also die Sachen zu machen, die einem Freude bringen, wo man merkt, es gibt einem Energie. Und dementsprechend möchte ich mich auch mit positiven Menschen umgeben.

Wo sehen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?
Wahrscheinlich bin ich in zehn Jahren noch in Deutschland oder in Österreich. Ich sehe mich beruflich an einem Punkt, wo ich meine eigenen Träume verwirkliche und Ideen umsetze, die ich bereits habe, aber die Zeit dafür noch nicht reif genug ist. Ich hoffe, dass ich immer noch Sachen mache, die mir Spaß machen, und indem ich Menschen unterhalten und Geschichten erzählen kann – sei es vor der Kamera als Schauspielerin oder auf der Bühne als Musikerin. Eigentlich soll alles so bleiben wie jetzt, denn jetzt ist bereits alles so schön.

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